»Man kann nicht kämpfen, wenn die Hose voller ist als das Herz.«
Die Oberstufe hat über die OAVO recht genaue Festlegungen, die unsere Flexibilität in gewisser Weise einschränken und eher die Breite des Oberstufenangebots betonen. Die CvO hat daher nicht – wie viele Sekundarschulen oder grundständige Gymnasien – ein „Pädagogisches Konzept“ mit starker Profilierung. Unser Schulprogramm sehen wir daher – in Ergänzung zur OAVO und den üblichen rechtlichen Rahmenbedingungen – als Abbild der gelebten und angestrebten Schulwirklichkeit und als „Work in progress“. Eine starke Schule ist immer „auf dem Weg“!
(Der Schulkonferenzbeschluss zum nachfolgenden Schulprogramm erfolgte am 10.12.2013.)
Vorwort
Die Schulgemeinschaft des früheren Oberstufengymnasiums West in Wiesbaden hat sich nach eingehender Diskussion und einmütiger Zustimmung seiner Gremien im Jahr 1989 für den Namen Carl-von-Ossietzky-Schule entschieden. Wir betrachten diese Namensgebung im Hinblick auf grundlegende und leitende Erziehungsziele unserer Schule als erinnernde Verpflichtung und als zukunftsorientierten Auftrag. Carl von Ossietzky hat sich in seiner Zeit, ungeachtet politischer Verfolgung, konsequent eingesetzt für die Verwirklichung einer gelebten Demokratie in Deutschland sowie für Frieden und Verständigung zwischen den Völkern.
Durch Förderung kritischer Urteilskraft und sozialer Verantwortlichkeit bei unseren Schülerinnen und Schülern und durch die Entwicklung eines historischen und politischen Bewusstseins in Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte wollen wir diesem Anspruch programmatisch gerecht werden und ihn konstruktiv einlösen. Diesem Ziel dienen in besonderer Weise unsere Schulpartnerschaften mit Moskau / Russland und Kfar Saba / Israel.
Wir legen Grundlagen für die Studier- und Berufsfähigkeit, indem wir Fach- und Orientierungswissen vermitteln und Handlungskompetenzen fördern. Grundsätzlich unterstützen wir deshalb die – erwartete - Leistungsbereitschaft unserer Schülerinnen und Schüler und legen Wert auf Selbständigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Kritikfähigkeit. Darunter verstehen wir auch die Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln. Als Voraussetzung dafür betrachten wir die kritische Selbstreflexion auch der Lehrer/innen im Lernprozess mit den Schülerinnen und Schülern.
Dies führt zu einer ständigen Berücksichtigung innovativer Ansätze im Unterricht, die sich an den besonderen Rahmenbedingungen einer eigenständigen Oberstufe und unserer Schülerschaft - auch durch die Berücksichtigung besonderer Neigungen - orientieren. Aus diesem Grund ist es unser Ziel, die Schülerinnen und Schüler in einem hohen Maße an der Gestaltung des Schulalltags und an der Entwicklung unserer Schule zu beteiligen.
Wir fördern das Lernen und die menschliche Begegnung außerhalb der Schule. Dazu tragen insbesondere unsere Austauschprogramme mit Russland und Israel bei. Darüber hinaus unterstützen die Mitgliedschaft im European School Network, das individuellen Austausch ermöglicht, sowie unsere Studienfahrten und Exkursionen dieses Bestreben und eröffnen weitergehende Chancen für Kooperation und Kommunikation.
Wir betrachten die Entwicklung und Förderung einer breit angelegten Methodenkompetenz als wesentlichen Faktor für das selbständige und selbst organisierte Lernen. Durch die ständige kritische Reflexion der Lernprozesse im Unterricht lassen sich gemeinsam neue, effektivere Methoden der Unterrichtsgestaltung entwickeln.
Wir fördern die soziale Kompetenz unserer Schülerinnen und Schüler und meinen damit die Fähigkeit zu Toleranz und Fairness, Respekt und Zuverlässigkeit im Umgang miteinander, die Fähigkeit zur Bewältigung von Konflikten und zum Engagement für die Gemeinschaft. Deshalb legen wir großen Wert darauf, dass unsere Schule auch als ein Raum sozialer Begegnung wahrgenommen werden kann.
Zur sozialen Kompetenz zählen wir auch das Verantwortungsgefühl für unsere Umwelt und fördern deshalb das ökologische Bewusstsein unserer Schülerinnen und Schüler. Wir fördern ihre Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung sowie ihre Orientierung in grundlegenden existentiellen Fragen.
Unsere Schule bietet den Raum, in dem die Bedeutung ethischer und religiöser Traditionen zur Sprache gebracht wird. Die Vermittlung von Wertvorstellungen, ihre Diskussion und Reflexion soll auch einen Beitrag zum interkulturellen Dialog leisten. Die verschiedenen kulturellen Traditionen, die in unserer Schülerschaft vertreten sind, verpflichten uns in besonderer Weise, diese Aufgabe ernst zu nehmen. Unsere Schule ermöglicht kreative, ästhetische und sportliche Erfahrungen mit dem Ziel, entsprechende Kompetenzen zu entwickeln.
Die Carl-von-Ossietzky-Schule orientiert sich am Selbstverständnis ihres Namensgebers und an den Grundwerten einer demokratischen Gesellschaft.
Wir sind überzeugt, dass nur der mündige Mensch an der aktiven Gestaltung der Gesellschaft teilhaben kann. Demokratie braucht solidarische Stützung, Kritik und die nicht ruhen wollende Suche nach Gerechtigkeit. Unser Selbstverständnis leitet uns auf diesem Weg.
Lehrerinnen und Lehrer (verabschiedet am 23.5.13, Gesamtkonferenz der Lehrer/innen):
Schülerinnen und Schüler (SV, 2013)
Eltern (SEB, 2013):
Das Leitbild der Schule wurde von den Schülerinnen und Schülern, den Eltern sowie den Lehrerinnen und Lehrern jeweils eigenständig entwickelt und beschlossen.
An diesem Leitbild orientieren sich die von den Schulgremien beschlossenen, festverankerten Arbeitsschwerpunkte und Projekte der Schule, die im Folgenden als Konzepte bezeichnet werden.
Wenn Sie in der folgenden Übersicht auf die einzelnen Konzepte klicken, erhalten Sie detailliertere Informationen über diese.
Aufgabenfeld I
Aufgabenfeld II
Aufgabenfeld III:
Sport
Die Arbeitsvorhaben und Projekte, die sich momentan in der Erprobung befinden, werden in dem folgenden Projektplan der Steuergruppe in einer Übersicht dargestellt.
Projektplan der Steuergruppe (Stand: 18.01.2014)
Projektname |
Beauftragt durch |
Leitung |
Beteiligte Kollegen |
Beginn |
Ende |
Feedback-Kultur (Zielvereinbarung nach der Schulinspektion 2012) |
GeKo |
LAN, LAM |
alle Kollegen |
4.9.13 |
offen |
Offenes Klassenzimmer (Zielvereinbarung nach der Schulinspektion 2012) |
GeKo |
MÜH, LAM |
alle Kollegen |
4.9.13 |
offen |
Förderpläne (Zielvereinbarung nach der Schulinspektion 2013) |
GeKo |
LAN, E-Team |
alle Kollegen |
4.9.13 |
offen |
In der folgenden Übersicht sind die von der Steuergruppe initiierten, durchgeführten und evaluierten Projekte dargestellt. Der letzten Spalte kann man entnehmen, ob sie ins Schulprogramm übernommen wurden oder nicht.
Projektname |
Beauftragt durch |
Leitung |
Beteiligte Kollegen |
Beginn |
Ende |
Evaluation |
Implementierung ins Schulprogramm? |
Sportfest |
GeKo |
DAR |
Fachschaft Sport |
14.6.11 |
offen |
GeKo, 26.8.11 |
Schulkonferenz 10.12.13 |
Fortbildungskonzept |
GeKo |
TUC |
Steuergruppe |
14.6.11 |
offen |
GeKo 22.11.11 |
Schulkonferenz 10.12.13 |
Koordination mit Zubringerschulen |
GeKo |
DAR, ab 2013 AND |
AND, BRÄ, DOR, HAR, MRX, WLT |
14.6.11 |
offen |
laufend |
Schulkonferenz 10.12.13 |
Schullogo |
GeKo |
TUC, DAR |
ZIM, MÜL, Steuergruppe |
2011 |
offen |
2012 |
Schulkonferenz 11.12.2012 |
Schülerfeedback E2 |
GeKo |
DOR |
E-TEAM, Klassenlehrer E1/2 |
2012 |
offen |
17.11.12 |
Schulkonferenz 10.12.2013 |
Überarbeitung des Schulprogramms |
GeKo |
DAR |
Steuergruppe |
2013 |
2013 |
2013 |
Schulkonferenz 10.12.2013 |
AUSZÜGE AUS DEM SCHULPROGRAMM bis 2011, die auch heute noch ihre inhaltliche Gültigkeit haben:
Schule ist Raum sozialer Begegnung und Arbeitsplatz:
Die auf den ersten Blick ungewöhnliche Architektur unserer Schule bietet sehr gute Voraussetzungen für unsere pädagogische Arbeit. Der übersichtlich gestaltete Eingangsbereich und die räumliche Nähe der dort angeordneten Räume tragen wesentlich zur Kommunikation zwischen allen miteinander agierenden Gruppen und Einzelpersonen bei. Das „Info“, das man durch den Haupteingang betritt, ist der zentrale Pausenraum und gleichzeitig Informationsbörse und Veranstaltungsraum.
Das "Info"
… als Informationsbörse:
Schwarzes Brett mit allgemeinen Ankündigungen
Info-Wand des Fachbereichs Sport
Info-Tafel und Info-Wand der SV
Info-Tisch "Berufs- und Studienwahl"
Informationswände zu kulturellen Veranstaltungen und Angeboten
… als Begegnungsraum:
Es bietet eine Verkaufsstelle mit kleiner Cafeteria, Kaffee- und Teeausschank und den gut einsehbaren Hausmeisterraum.
… als Veranstaltungsraum:
Vorträge und Diskussionen, Theateraufführungen, Autorenlesungen, Musikabende, Abschlussfeiern im Rahmen der Schulpartnerschaften, SV-Veranstaltungen, Vorführungen der Ergebnisse aus Projektwochen oder im Rahmen von Abitur-Vorfinanzierungskonzerten und Schulfesten der SV. Es ist ferner der Ort der Begrüßung der neuen Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase.
… als Ausstellungsraum:
für die Exponate der verschiedenen Kunst-Kurse und –Projekte.
Der "Schlaffiraum":
Der Schlaffiraum ist ein von den Schülerinnen und Schülern in Eigenregie gestalteter Rückzugsbereich, in dem man sich entspannen und erholen kann.
Die Bibliothek als Arbeitsraum:
Für Projektarbeit, Informationsbeschaffung und -verarbeitung, für Einzel- und Gruppenarbeit, die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie die Anfertigung von Referaten.
Ein Angebot an Zeitungen und Zeitschriften ergänzt die Informationsmöglichkeiten, an PC-Arbeitsplätzen können Schüler/innen individuell arbeiten und im Internet recherchieren.
Als Versammlungsraum beliebt ist die Bibliothek für die SV-Sitzungen sowie für Dienstversammlungen u.ä.
EDV-Bereich:
Unsere Schule verfügt über verschiedene Räumlichkeiten, die den selbständigen Umgang mit dem PC für die Textverarbeitung, die Informationsbeschaffung und -verarbeitung erlauben. Die Arbeitsplätze in Der Bibliothek ermöglichen einen freien selbständigen Zugang zum Internet; im Informatikraum findet Fachunterricht für komplette Kursgruppen statt. Er wird aber nicht nur für den Informatikunterricht genutzt, sondern auch für vielfältige Aufgaben in allen Aufgabenfeldern. Für den Fachunterricht sind darüber hinaus dezentrale PC-Arbeitsplätze besonders für die Sprachen, das Fach Sport, die musischen Fächer und das 3. Aufgabenfeld eingerichtet worden. Bei der Arbeit an den PC-Arbeitsplätzen werden Eigenverantwortlichkeit, Selbständigkeit und Teamfähigkeit gefördert.
Gruppenarbeit und Beratung:
Rückzugsmöglichkeiten lassen Beratungsgespräche in ungestörter Atmosphäre zu, wodurch eine intensive und von gegenseitigem Vertrauen geprägte Kommunikation möglich wird.
Fachräume:
Neben naturwissenschaftlichen Fachräumen, die in Chemie und Physik die Voraussetzungen für das selbständige experimentelle Arbeiten unter Aufsicht bieten, stehen für Team- und Projektgruppen ein AV-Bereich, Musik- und Werkräume sowie ein Sport-Fachraum mit Ergometer zur Verfügung. Der Russisch-Fachraum wird nicht nur für den Russisch-Unterricht genutzt, sondern auch als Gastraum für unsere russischen Gäste aus der Moskauer Partnerschule genutzt.
Klassenräume:
In den Klassenräumen sind Overhead-Projektoren und mehr und mehr auch Whiteboards vorhanden, die eine moderne methodische Vermittlung der Unterrichtsinhalte ermöglichen.
Außenanlagen und Terrassen:
Der großzügige Außenbereich bietet mit seinen freizeit-orientierten Einrichtungen (etlichen Sitzgruppen, Tischtennisplatten, einer Streetball-Anlage) erfreut sich – nicht nur während des Schulbetriebs - großer Beliebtheit.
Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung des Schulalltags und der Entwicklung der Schule:
Besonders in einer Oberstufe sollten Schülerinnen und Schüler möglichst weitgehend an der Gestaltung ihres eigenen Schulalltags und an Entscheidungen über die Entwicklung ihrer Schule beteiligt werden. Die in unseren Leitsätzen genannten Schlüsselkompetenzen werden durch die Aktivitäten der Schülervertretung ebenso gefördert wie durch die Beteiligung von Schülern an der Gestaltung besonderer Projekte.
Wir tragen diesem Gedanken Rechnung, indem wir
a) die Arbeit der Schülervertretung unterstützen.
b) die Zusammenarbeit von Schülern und Lehrern praktizieren,
c) die eigenständigen Aktivitäten der Schülerschaft fördern.
Beratungsarbeit:
Zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei Berufsfindung, Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung sowie bei der Bewältigung von Krisensituationen dienen verschiedene Ansätze der Beratung. Diese Beratungen richten sich an die einzelnen Schüler/innen, aber auch an ganze Jahrgänge.
a) Beratung zur Berufsfindung und Studienwahl: Jährlich findet ein Berufsinformationstag für die Jahrgänge der Qualifikationsphase statt. Ehemalige Schüler/innen, Eltern und andere der Schule verbundene Personen und Fachleute berichten über ihre Berufstätigkeit, ihre Ausbildung bzw. ihr Studium und über den Zugang zu ihrem Beruf. Unsere Schüler/innen können zwischen zahlreichen Informationsangeboten wählen, die Referentinnen und Referenten stehen über ihre Vorträge hinaus für persönliche Beratungsgespräche zur Verfügung. Wir unterstützen die Teilnahme an den regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen des Arbeitsamts, der Hochschule RheinMain sowie der Universitäten im Umkreis.Außerdem nehmen unsere Schüler/innen seit Jahren mit großem Erfolg am Management-Workshop der IHK teil.
b) Beratung bei Problemen im schulischen Alltag sowie in schulischen und persönlichen Krisen: Unserem schulischen Selbstverständnis entspricht es, unabhängig von der Funktion als Klassenlehrer, Tutor oder Fachlehrer für unsere Schüler/innen stets ansprechbar zu sein. Kennzeichnend hierfür sind die offenen Türen der Schulleitung ebenso wie die Einsatzbereitschaft des Kollegiums, jederzeit auf Fragen, Wünsche und Probleme der Schüler einzugehen. Eine AG Klärungshilfe sowie eine Diplompsychologin, die unsere Schule seit langem kennt, sind maßgeblich am Förderprogramm unseres Beratungsnetzwerks beteiligt.
Außerschulische Lernorte / Unterrichtsgänge und Exkursionen:
Über den hohen Wert von Unterrichtsgängen und Exkursionen besteht prinzipieller Konsens im Kollegium. Die Fachbereiche bzw. Fächer machen spezifische Angebote (vgl. die Ausführungen der Fächergruppen), die inhaltlich an Unterrichtszusammenhänge anschließen. (...)
Schülerinnen und Schüler machen durch sie nachhaltige Erfahrungen, die anders nicht möglich sind. Die Auseinandersetzung mit einem anderen Lernumfeld, die Begegnung mit fremden Menschen, das Konkurrenzerlebnis in Wettbewerben, die Bewährung in außerschulischen Seminaren fördert die Flexibilität, das Durchhaltevermögen, den Teamgeist sowie die Kreativität und führt oft zu Erfolgen, die das Selbstbewusstsein stärken. Das persönlich überzeugende Auftreten unserer Schüler/innen in der Öffentlichkeit gibt unserem Konzept immer wieder Recht.
Wandertage und Studienfahrten:
Die Wandertage in der Einführungsphase dienen in besonderer Weise gruppendynamischen Zielsetzungen und können zudem in Verbindung mit unterrichtsrelevanten Themen stehen. Einzelne Wandertage können gebündelt und so als Wanderfahrt oder Exkursion gestaltet werden. Die Studienfahrten in der Qualifizierungsphase sind an die Leistungskurse angebunden, die auch Tutorenkurs sind, und werden im Unterricht dieser Kurse entsprechend vor- und nachbereitet.
Vorlage Schulprogramm Herbst 2011 (PDF)