»Man kann nicht kämpfen, wenn die Hose voller ist als das Herz.«

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Latein

Was schmeckt dir daran nicht ? Es muss nicht immer C A E S A R sein ...

Wer vor einigen Jahrzehnten Latein lernte - und selbst manch einer, der kein Latein gelernt hatte - wusste: an Caesar führt kein Weg vorbei;
und wer den ersten Satz der Berichte Caesars aus Gallien zitierte, deutete damit an, dass er "schließlich auch Latein gelernt" hatte.
Vergangene Zeiten! Und Latein heute? Oder ist doch alles wie vor hundert Jahren?

Das ganz gewiss nicht! Zwar sind einige Grundzüge gleich geblieben, vor allem die Tatsache, dass im Zentrum der Beschäftigung immer der Text steht, welcher möglichst exakt, nuanciert und treffend ins Deutsche übertragen und analysiert wird. In der kontrastierenden Betrachtung von Originaltext und gemeinsam erarbeiteter Übersetzung soll ja das Verständnis sowohl für die eigenen wie für fremde Sprach-, Denk- und Wertungsstrukturen geweckt und verstärkt werden. Das muss die Mitte bleiben, denn nur wenn der Lateinunterricht so arbeitet, erhält er ein eigenständiges Profil in der Reihe der Sprachenfächer.

Aber es muss eben nicht mehr immer zunächst Caesar sein, an dem diese Arbeit sich vollzieht. Denn zum einen gibt es eine Fülle von Autoren, die zu lesen sich lohnt, v.a. seit immer mehr spätantike, mittelalterliche und neulateinische Autoren von der Wissenschaft (z.T. erstmals) erschlossen werden und unser Blickfeld erweitern; und zum anderen steht bei der Lektüreauswahl nicht mehr allein der "klassische" Autor im Mittelpunkt, sondern das Thema. Also nie mehr Caesar?

Das wäre nun auch wieder eine falsche Entscheidung. Caesar bleibt wichtig, wo er etwas zu sagen hat, wo er zur Erschließung eines Themas beiträgt: Wie etwa Rom Fremde sah und behandelte oder warum die Römische Republik schließlich ihr Ende fand. Dazu kann man von Caesar sehr viel erfahren - aber von ihm und von anderen Autoren, die andere Meinungen zum Thema beitragen. Von den Themen, die heute im Mittelpunkt von Oberstufenkursen im Fach Latein stehen können, seien beispielhaft einige genannt:

Staat und Gesellschaft

Philosophie

Rhetorik

Rom und Europa

Für alle Schülerinnen und Schüler, die Latein in der Mittelstufe begonnen haben, ist der Erwerb des Latinums auf jeden Fall ermöglicht.

Latein ist tot??? Das nun wirklich nicht!

vivat lingua Latina!