»Man kann nicht kämpfen, wenn die Hose voller ist als das Herz.«
Erfahrungsbericht Schüleraustausch Moskau 2019
Vom 7. September bis zum 17. September haben 12 Schülerinnen und Schüler der E-/Q1-Phase sowie 2 Lehrerinnen unserer Schule an dem Moskau-Austausch teilgenommen. Das Thema des diesjährigen Austausches heißt „Am Tor zur erwachsenen Welt“: Dabei geht es um das Kennenlernen und Vergleichen von Möglichkeiten, die sich einem am Ende der Oberstufe bieten: Studium, Arbeit, etc.
Gleich am 1. Tag wurden wir durch die Schule, welche sich mitten in der Altstadt – in der Arbat-Straße – befindet, geführt. Überrascht hat uns, dass in manchen Klassen, z.B. im Fremdsprachenunterricht, nur 10 Schülerinnen und Schüler unterrichtet worden sind. Das erklärt sicherlich das hohe Niveau des Deutschen der russischen Schülerinnen und Schüler, die Deutsch bereits ab der 2. Klasse als 1. Fremdsprache lernen. Außerdem hat die ganze Schule der Eröffnung eines neuen Schwerpunkts der Oberstufe entgegengefiebert – Robotertechnik. Diese vier Klassen haben die modernste technologische Ausrüstung, z.B. 3D-Drucker und vieles vieles mehr. Hier können die Schülerinnen und Schüler unter der Einleitung der promovierten Informatikerinnen und Informatiker Roboter konstruieren.
Auch in den nächsten Stunden stand sehr viel Programm auf dem Plan, denn neben den drei Unterrichtsstunden, die wir jeden Tag besucht haben, standen natürlich auch andere Punkte auf dem Programm:
Passend zum Thema unseres Projekts durften wir zwei der bekanntesten Moskauer Universitäten besuchen: die Moskauer Lomonosow-Universität (auch MSU genannt) und die pädagogische Universität, die älteste des Landes. Diese beiden Universitäten gehören zu den besten in ganz Russland.
In der MSU, der größten Universität Russland, wurden wir freundlichst von einer Universitätsmitarbeiterin empfangen, die hier auch studiert hat. Sie hat uns durch die Universität geführt und erzählt, dass es hier über 40 Fakultäten sowie etwaige Institute und Studienzentren gibt. Es war interessant zu sehen, dass das Hauptgebäude der Lomonossow-Universität wie eine kleine Stadt funktioniert: Es gibt hier Mensen, Studentenwohnheime, medizinische Einrichtungen, Konzertsaal, Schwimmbad, Theater, Post und vieles mehr. Auf das Studium an der MSU kann man sich im Zentrum für internationale Ausbildung vorbereiten lassen.
Die älteste Universität Moskaus ist die pädagogische Universität, welche in 18 Fakultäten aufgeteilt ist. Nach der interessanten Führung durch die Universitätsbibliothek und die Bildergalerie mit den Werken bekanntester russischer Maler wurden wir sehr freundlich von Vertreterinnen und Vertretern der Studentenverbindung der Universität empfangen, die uns von dem studentischen Leben an der Uni, aber auch von den gemeinsamen Freizeitaktivitäten erzählt haben und extra für uns sogar ein kleines Konzert gegeben haben. Danach wurde es noch interessanter, denn der Fachbereich „Russisch als Fremdsprache“ hat für uns eine Präsentation vorbereitet: Sie haben über die Möglichkeiten des Studiums in Moskau für ausländische Studiumsinteressentinnen und -interessenten erzählt und haben auch verschiedene Russisch-Kurse vorgestellt und uns einen kurzen Einblick in solche Stunden gegeben. Extra für uns haben sie zum Abschluss ein interaktives Kreuzworträtsel erstellt, zum Überprüfen, wie gut wir Moskau kennen gelernt haben und welche Sehenswürdigkeiten wir bereits gesehen haben.
Aber natürlich haben wir nicht nur den Unterricht besucht und nicht nur am Projekt gearbeitet, auch hatten wir die Möglichkeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Moskaus zu besichtigen:
Der Kreml hat uns mit seiner Geschichte beeindruckt. Sehr interessant fanden wir auch die „friedlichste“ Kanone, welche wir auch auf dem Kremlgelände besichtigt haben. Der Rote Platz hat uns besonders gut gefallen, da dieser zusammen mit der Basilius-Kathedrale und dem ГУМ (GUM) ein schönes Erlebnis war.
Eine weitere Sehenswürdigkeit, die uns gut im Gedächtnis geblieben ist, ist der Kolomenskoje-Palast. Dort haben wir einen ganzen Tag verbracht und wurden von einer Museumspädagogin, die in traditioneller Tracht auf uns gewartet hat, durch den Männerteil des Palasts geführt. Das i-Tüpfelchen war, dass wir am Schluss der Führung traditionelle Trachten anprobieren durften.
Aber es war noch bei weitem nicht alles: Wir haben außerdem das Weltraummuseum und das anliegende Ausstellungsgelände des WDNCh, auf dem sich interessante Ausstellungen der Errungenschaften der Volkswirtschaft befinden, die weltberühmte Tretjakow-Galerie und ein Volkstanzkonzert besucht.
Außerdem haben wir natürlich auch die Abende genutzt, um die Stadt – zusammen mit unseren Austauschpartnerinnen und -partnern – zu erkunden: Wir waren alle gemeinsam essen, waren abends auf einer Aussichtsplattform im 28.Stock mit einem atemberaubenden Blick über ganz Moskau, sind abends einfach durch die Innenstadt gelaufen, haben uns dabei die Geburtstagsfeier Moskaus angeschaut und außerdem haben wir auch die älteste Feuerwache Moskaus besichtigt. Es war schön, alle zusammen die Zeit zu verbringen!
Mein persönlicher Eindruck von Moskau ist, dass es eine Stadt ist, in der sehr auf Sicherheit geachtet wird. Denn egal, wo man hin gegangen ist, gab es Kontrollen bzw. Kontrollpunkte. Aus diesem Grund habe ich mich aber die ganze Zeit auch sehr sicher gefühlt.
Moskau ist aber auch eine typische Großstadt, wo viele Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zusammenleben. Die Russen kamen mir sehr offen vor, denn egal, wen man angesprochen hat, waren sie sehr freundlich und bemüht, dir zu helfen.
Ich würde jederzeit wieder an diesem Austauschprogramm teilnehmen, da meine Austauschfamilie nett war und mir, egal wobei, immer geholfen hat. Ich habe viele schöne Erinnerungen an die Zeit in Moskau und habe wirklich viel dazu gelernt, nicht nur sprachlich!
Ich empfehle jedem, der überlegt, an einem Austauschprogramm teilzunehmen, diesen Schritt zu gehen. Denn aus jeder Erfahrung, die man macht, lernt man.
Lena zur großen Schmiede und Kenny Schrötter (Q1)