»Man kann nicht kämpfen, wenn die Hose voller ist als das Herz.«

Point Alpha: Exkursion Q3 zur alten deutsch-deutschen Grenze

Am 30.10.2012 haben wir, etwa siebzig Schüler des 13. Jahrgangs der CvO, uns vor der Schule getroffen. Wir fuhren mit unseren Geschichtslehrern, zwei Bussen und guter Laune zum Point Alpha bei Fulda/Hünfeld.

Point Alpha ist heute eine Gedenkstätte. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands war es jedoch ein militärischer Stützpunkt der US-Streitkräfte und diente zur Überwachung des Ostens. Man wollte einen eventuellen Angriff der Sowjetunion auf Westdeutschland so früh wie möglich erkennen und verhindern können.

Dort angekommen wurden wir erst einmal in drei Gruppen geteilt und bekamen jeweils einen Zeitzeugen als Gästeführer zugeteilt. Jede Gruppe begann die Führung an einem anderen Ort der Gedenkstätte. Unser Gästeführer zeigte uns zuerst einen Film über die DDR. Danach führte er uns in die Ausstellung. Diese behandelt die unterschiedlichen Schritte des Mauerbaus und die zahlreichen Fluchtversuche aus der DDR.

Die Ausstellungsräume befinden sich in der ehemaligen DDR. Der eigentliche Stützpunkt Point Alpha ist sozusagen direkt gegenüber im Westen. Auf dem Weg dorthin sind Mauerfragmente aufgestellt. Die meisten davon sind noch original. Die Ausstellung machte deutlich, dass es praktisch unmöglich war am Ende noch über die Mauer zu kommen. Hunde, Selbstschussanlagen und Minen machten die meisten Versuche zu Nichte. Auf dem Stützpunkt selbst ist eine Ausstellung über die Verteidigungsstrategien der NATO im Fall eines sowjetischen Angriffs aufgebaut.

Gesponsert wurde die Busfahrt von der Bundeswehr. In diesem Rahmen hielt Hauptmann Roger Schönrock einen Vortrag über Angriffstaktiken bzw. Verteidigungsstrategien im Kalten Krieg und besonders am Point Alpha. Er berichtete unter anderem über den geplanten Nuklearwaffeneinsatz beider Mächte und das bereits ein Bruchteil der vorgesehenen Sprengkraft ganz Deutschland zerstört und radioaktiv verseucht hätte. Drei Tage später kam er zu uns in die Schule und hielt einen Vortrag über die heutige Sicherheitspolitik der Bundeswehr bzw. der NATO.

Trotz der Kälte war die Fahrt zum Point Alpha sehr spannend und informativ. Wir hatten die Gelegenheit intensiver über die Beziehungen zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland bzw. zwischen der Sowjetunion und der NATO zu sprechen. Dadurch, dass die meisten Ausstellungsstücke und Gebäude noch aus der damaligen Zeit stammen, war es einfacher sich in die Zeit hinein zu versetzen. Gerade weil die Gedenkstätte an einen Posten des Westens erinnert, ist sie so interessant. Es ist wichtig und spannend beide Seiten zu betrachten, die sich nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland gegenüber standen.

Kristina Kaltenbach

Erstellt am 05. November 2012
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