»Man kann nicht kämpfen, wenn die Hose voller ist als das Herz.«
80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz / Aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft lernen:
Ricardo Laubinger spricht an der Carl-von-Ossietzky-Schule über den Völkermord an Sinti und Roma im Nationalsozialismus und die Diskriminierung in der neu gegründeten Bundesrepublik
Im Rahmen eines Vortrags an der CvO berichtete heute (23.01.) Ricardo Lenzi Laubinger von der Verschleppung und Vernichtung der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten. Am Beispiel seiner Familie erzählte er in eindrücklichen Worten von den Schrecken der nationalsozialistischen Herrschaft und dem damit verbundenen Leid, aber auch von der Diskriminierung und Benachteiligung in der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland und der mangelhaften Aufarbeitung der nationalsozialistischen Gräueltaten. Er betonte, dass er niemanden, der heute lebe, anklagen wolle, dass es aber wichtig sei, aus der Vergangenheit zu lernen. Den anwesenden Schülerinnen und Schülern rief er zu: „Ihr seid meine Ansprechpartner. Denn Ihr seid die Zukunft unseres Landes und habt deshalb eine besondere Verantwortung.“
Oberbürgermeister Mende, der im Rahmen der Veranstaltung ein Grußwort sprach, rief zu aktiver Erinnerungsarbeit auf und dazu auf, sich gegen Hass und Hetze zur Wehr zu setzen und für die Demokratie einzutreten. Der Namensgeber der Schule sei eine Verpflichtung für alle, die hier lehren und lernen. Er rief die jungen Erwachsenen dazu auf, ihren Beitrag zu leisten, damit sich das nicht wiederhole. Deshalb sei Erinnerungsarbeit unverzichtbar.
Schulleiter Niko Lamprecht dankte Ricardo Laubinger für seinen Vortag und zitierte mit Blick auf den anwesenden Q1-Jahrgang Santayana: „Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“.
Aus Anlass des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus, der jedes Jahr am 27. Januar begangen wird, initiiert die Carl-von-Ossietzky-Schule jedes Jahr Vorträge, die die Erinnerung wach halten.
Zu danken ist Herrn Kohlhaas für die Organisation sowie der Technik-AG (Hr. Nusser) für die Begleitung. Einen Zuschuss zur Veranstaltung gab die Hessische Landeszentrale für politische Bildung. (Da Re/Lam, Fotos Da Re/Gölz)
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