»Man kann nicht kämpfen, wenn die Hose voller ist als das Herz.«

11.4.2013 Sonderveranstaltung im Fachbereich Kunst

Mittwoch und Donnerstag, 10. und 11.4.2013, hatten wir, die Schüler der Kunstkurse der Q2 von Frau Zimmer und Frau Demirel, die Möglichkeit Fotografie (das kommende Thema dieses Halbjahres) in ihrer „wahren Form“ kennen zu lernen.

Zu diesem Zweck war der Wiesbadener Künstler Frank Deubel zu Besuch bei uns in der Carl-von-Ossietzky Schule. Dieser zeigte uns nicht nur die Prachtstücke seiner eigenen Werke, sondern außerdem die Fotografie, und zwar so, wie sie seit dem 11. Jahrhundert gehandhabt wurde. Wir sahen die Uhrmutter der Fotografie, die „Camera obscura“ und dazugehörige Bilder.

Da Herr Deubel von Manipulation von Fotografien, die es heutzutage viel zu häufig gibt, wenig hält, führte er uns eine Kamera aus der Vorkriegszeit vor, welche deutlich fortschrittlicher war als die Camera obscura, jedoch mit unseren heutigen Kameras kaum zu vergleichen ist. Für Deubel gehört der Schaffungs-Prozess zu einer Fotografie dazu, es ist für ihn mehr als auf ein Knöpfchen zu drücken. Zusammen mit ihm durchliefen wir eben diesen Prozess. Zuerst schoss er Fotos von Schülern und auch Frau Zimmer, die sich dazu bereit erklärte als Model zu dienen. Auch mit Bewegungen wurde gespielt, denn da die Kamera mehrere Sekunden Aufnahmezeit benötigte wurden durch die Bewegungen verwischende Effekte erschaffen, die wie Deubel sagt, „eine Gleichzeitigkeit in einer ungleichzeitigen Situation darstellt“. Anschließend durchliefen die unfertigen Fotografien gerade den Prozess, der schon seit Anbeginn der Fotografie genutzt wurde. Sie kamen in verschiedene Lösungen, welche die Entwicklung der Negativ-Bilder herbei führte.

Anschließend konnten wir noch einige von Deubels Werken bewundern. Auch diese wurden mithilfe einer eher altertümlichen Kamera aufgenommen, was ein faszinierendes Spiel aus Schärfe und Unschärfe zur Folge hatte.

An dieser Stelle: Vielen Dank an Herr Deubel, der sich die Zeit nahm, uns mit viel Geduld und Hingabe die natürliche Schönheit der „reinen“ Fotografie nahe zu bringen.

Melina Balder

Erstellt am 19. April 2013
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